Trompetersweg
Der Weg zwischen dem verlängerten Hofweg zum Fronhof hin und der verlängerten Beerfurther Straße wird der Trompetersweg, manchmal auch Trompetershohl oder Trompeterswäldchen genannt. An diesem Weg stand früher ein Wald. Auskunft über die Namensherkunft gibt das Sal- und Lagerbuch von Johann Georg Heyl von 1750:

Foto: Wolfgang A. W. Kalberlah
Auf dem Fronhof saß Valentin Blumenschein bis zum 30-jährigen Krieg als Pächter. Er hatte das herrschaftliche Hofgut in Erbbestand und ist an der damals grassierenden Pest gestorben. Seinem Sohn, Peter Blumenschein, traute die Erbacher Herrschaft die Bewirtschaftung des Hofs nicht zu, um die jährlichen Abgaben und Pflichten entrichten zu können. Daher wurde der Fronhof 1642 von der Herrschaft dem Trompeter August Koch aus Erbach zum Mannlehen übertragen. Wahrscheinlich hatte dieser Trompeter Koch sich als Soldat ausgezeichnet und deshalb von der Herrschaft den Vorzug vor Blumenschein erhalten. Damit aber vorgenannter Peter Blumenschein nicht leer ausging, für sich und die Seinigen eine Bleibe und Unterschlupf hatte, bekam er die Spanweyt (Spoawaad) und den verwaisten Hof von Peter Weimar, die beide durch Aussterben des Besitzers an die Herrschaft zurückgefallen waren und noch heute nahe Frohnhofen oberhalb des Abzweigs von der heutigen Bundesstraße 38/47 Richtung Unter-Ostern liegt. Der Trompeter August Koch aber gab mit seiner Berufsbezeichnung dem Weg und dem Wäldchen den Namen.
Verantwortlicher Autor:
[Kalberlah, Wolfgang A. W.]